Schwarzwurzel – das unbekannte Wintergemüse
Ab Oktober bis Ende März wird sie geerntet und man bezeichnet sie auch als „Spargel des Winters“ oder auch „Spargel des kleinen Mannes“. Man assoziiert damit ein Lebensmittel mit niedrigem Preis.
Dem ist nicht so, denn die Schwarzwurzel ist zwar nicht so teuer wie Spargel, aber die Ernte ist sehr aufwendig und es muss jede Wurzel einzeln ausgegraben werden. Die Schwarzwurzel wird seit dem 17. Jahrhundert kultiviert und diente zu früheren Zeiten der Pestabwehr und als allgemeine Heilpflanze.
Die Wurzel steckt voller Vitamine, Mineralstoffe und enthält u.a. den Inhaltsstoff Inulin. Inulin ist ein Ballaststoff und sorgt für einen gesunden Fettstoffwechsel und ist entsprechend gut für die Darmflora.
Aber wie bekommt man nun aus dieser sandigen, braun-schwarzen Stange etwas leckeres Essbares?
Schwarzwurzel-Zubereitung
Ärmel hoch, Schürze vor, eventuell Einmalhandschuhe anziehen, Spargelschäler bereitlegen, ein Brett und ran an die Wurzel:
Zunächst bereitest du eine Schüssel mit kaltem Wasser vor und rührst 1 EL Mehl und den Saft einer Zitrone darunter. Das verhindert, das die Stangen dunkel anlaufen. Mit einem Edelstahl-Topfreiniger schrubbst die Stange unter fließendem Wasser kräftig ab. Hervor kommt eine leicht schrumpelige, dunkelbraune Stange, diese gibst Du direkt ins Wasser. Da die Stangen einen klebrigen, milchigen Saft absondern, lege ich mir die Stangen auf das Brett und schäle Sie rundherum und gebe sie sofort ins Wasser. Das Brett reinige ich anschließend mit Zitronensaft und Wasser.
Schwarzwurzel-Rezepte
Nun kannst du deine Stangen dünsten, backen, braten – im Grunde kannst du alle Rezepte machen, die auch mit Spargel schmecken.
Mein Lieblingsgericht ist der Schwarzwurzel-Mango-Avocado-Salat.
Vielleicht ist dir eher nach einer delikaten Schwarzwurzelsuppe oder möchtest du lieber ein Pastagericht?
… noch mehr Ideen mit der Schwarzwurzel
Natürlich schmeckt auch ein Schwarzwurzel-Risotto (Rezept: HIER klicken):
Als Dessert habe ich eine Bayerische Creme aus der Schwarzwurzel (Rezept: HIER klicken) zubereitet:
Den Tipp zu diesem Dessert fand ich übrigens in einem Buch von Oskar Marti – ein Poet am Herd – Winterküche. Ich schätze seine Bücher sehr, es gibt für jede Jahreszeit ein Band. Sie begleiten mich schon einige Jahrzehnte und sie sind für mich die erste Wahl bei saisonalem Gemüse, schön illustriert, hier und da ein Gedicht eine kleine Geschichte. Außerdem gibt es zu jedem Monat ein Menü, was will Frau mehr?! Er ist auch ein Vertreter von „Gemüse als Nachspeise nicht diskutieren, sondern probieren!“ Falls euch dieses Konzept von Gemüse im Dessert interessiert, meldet euch, ich habe noch mehr auf Lager z.B. Fencheleis oder Rote Bete – Sorbet… 😉
Nun bleibt gesund und falls noch Fragen offen sind zur Schwarzwurzel, dann meldet euch gerne.
Eure Petra