Gedanken zu Rhabarber (+ ausgefallene Rezepte)

Zählt die Rhabarberpflanze zu den Früchten oder dem Gemüse?

Viele Fragen ranken sich um den Rhabarber. Heute möchte ich versuchen, ein wenig Licht in die Vielzahl der Informationen zu bringen. Sein Name leitet sich vom lateinischen Wort rheum barbarum ab, welches mit „fremde Wurzel“ übersetzt werden kann. Rhabarber und Sauerampfer teilen sich eine Pflanzengruppe und werden, ausgenommen dem amerikanischen Kontinent, botanisch dem Gemüse zugeordnet.

Bereits vor ca. 2500 Jahren wurde Rhabarber als Heilpflanze in der traditionellen chinesischen Medizin gegen Verstopfung (Obstipation) und Darmträgheit eingesetzt. Mittelalterlichen Aufzeichnungen zufolge ist Rhabarber zur Zeit der Kreuzzüge im europäischen Raum und Nahen Osten bekannt geworden, seine Popularität stiegt jedoch erst ab Ende des 18. Jahrhunderts zunehmend. Als Lebensmittel etabliert wurde Rhabarber von den Engländern kultiviert und von dort aus in andere europäische Länder propagiert.

Rhabarber - Bild für Blogbeitrag "Alles rund um den Rhabarber" | Gourmetköchin Petra Braun-Lichter

Rhabarber-Sorten sind hellrot, dunkelrot und grüne und differenzieren sich im Säuregehalt und Geschmack. Er enthält wenig Kalorien, viele Mineral- und Ballaststoffe sowie Vitamin C.

Spargelpasta - Rezeptbild | Gourmetköchin Petra Braun-Lichter

Giftiger Rhabarber?

Rhabarber enthält wie u.a. Mangold, rote Bete, Spargel und Spinat größere Mengen von Oxalsäure (Oxalat), welches ebenfalls als Abfallprodukt durch die Nieren ausgeschieden wird und Anteil von Nierensteinen ist. Aufzeichnungen zufolge galt Rhabarber als ein Mittel, um Vergiftungssymptome auslösen zu können, insbesondere in seiner Rohform. Heutzutage werden jedoch bei einfachem und vor allem saisonalen Genuss kaum die Grenzwerte für Vergiftungserscheinungen erreicht (Quelle BZfE). Ein hoher Anteil an Oxalsäure befindet sich in den Pflanzenblättern, wodurch empfohlen wird, diese vor dem Verzehr zu entfernen. Ähnlich wie bei Spargel wird vom Verzehr nach dem 24. Juni des jeweiligen Jahres abgeraten, da der Gehalt an Oxalsäure steigt und die Pflanze ihre Ruhephase braucht. Ebenso sollten Personen mit speziellen Erkrankungen oxalsäurehaltige Gemüsesorten nur eingeschränkt verzehren.

Einige Anmerkungen zur Verarbeitung der Rhabarberstangen

Die Stangen werden gewaschen, geschält und in Stücke geschnitten. Für Schwangere und Kleinkinder sollten die Stangen kurz in kochendem Wasser blanchiert werden, ein Großteil der Oxalsäure tritt in das Wasser über. Solltest Du zu viel gekauft haben oder es nicht direkt verarbeiten können, packst Du die Stangen einfach in ein feuchtes Geschirrtuch und legst diese in den Kühlschrank – dort halten sie sich ein paar Tage.

Manchmal entsteht ein stumpfes Gefühl an den Zähnen, das lässt sich abmildern, wenn der Rhabarber mit einem Milchprodukt kombiniert wird: Z.B. Kompott (Rezept: HIER klicken!) mit Mascarpone (Rezept: HIER klicken!) oder Vanillesauce (Rezept: HIER klicken!).

Rhabarberkuchen - Bild für Blogbeitrag "Alles rund um den Rhabarber" | Gourmetköchin Petra Braun-Lichter

Is(s)t Rhabarber süß oder sauer?

Rhabarberverzehr muss nicht immer süß sein, beispielsweise in einem beliebten Kuchen, sondern findet durchaus in pikanten Gerichten seine Verarbeitung, beispielsweise in Pasta mit Rhabarber (Rezept: HIER klicken!) und Chutney (Rezept: HIER klicken!) oder hier in den Kammmuscheln (Rezept: HIER klicken!) .

Euer Wunschrezept ist noch nicht dabei? Dann meldet Euch gerne! Ich habe noch viele Rhabarberrezepte, die ich gerne mit Euch teilen würde!

Bleibt gesund!
Eure Petra

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